Sonntag, 29. Januar 2012

22. Januar 2012: Guatemala: Chichicastenango


Auf dem Weg zum Lago Atitlán machten wir in Chichicastenango halt, wo donnerstags und sonntags ein riesiger Markt stattfindet, an dem guatemaltekische Handarbeiten günstig zu kaufen sind. Wir hatten noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Ein unübersichtliches Gewimmel um die nicht aufhören wollenden Marktstände und ein bunter Mix aus traditionell gekleideten Einheimischen und auffälligen Touristen mit umgeschnallter Kamera. Man konnte keinen Fuss vor den anderen setzen, ohne nicht von jemandem angesprochen zu werden, der uns etwas verkaufen wollte. Da wir unser Erinnerungsstück bereits gekauft hatten beschränkten wir uns darauf, Ohrschmuck für mich zu kaufen. Wenn wir uns schon bald auf den Heimweg machen müssten, hätten wir bestimmt einen Grosseinkauf gemacht. Bunte gewobene Tücher, Schmuck, Handtaschen und Masken soweit das Auge reicht. Nach zwei Stunden hatten wir bereits genug gesehen und uns mit Ellbogen durch die Massen gekämpft, um aus sicherer Entfernung von der Terrasse eines Restaurants aus dem Treiben noch etwas zuzuschauen. 















20. – 22. Januar 2012: Guatemala: Antigua


Um 7.00 Uhr wurden wir bereits abgeholt, um die kurvige Strecke nach Antigua in Angriff zu nehmen. Was für ein hektischer Start in den Tag, hatten wir doch versehentlich den Wecker eine Stunde zu spät, um 6.45 Uhr gestellt. Natürlich hatten wir weder unsere Rucksäcke gepackt noch die Unterkunft bezahlt. Vom Frühstück ganz zu schweigen. Die Busfahrt ging auch nicht viel besser weiter, da der Fahrer es besonders eilig hatte und wohl einen neuen Rekord aufstellen wollte. Ein Stau vor Antigua sorgte dafür, dass wir eine Stunde verspätet ankamen und deshalb nicht mehr zum Lago Atitlán weiterreisen konnten. So entschieden wir uns, zwei Nächte zu bleiben, und uns die Stadt anzusehen. 

Antigua erinnerte uns im ersten Moment stark an Trinidad in Kuba: gepflasterte Strassen und farbige Gebäude aus der Kolonialzeit, nur dass die Stadt eine spektakuläre Aussicht auf drei Vulkane bietet. 
Trinidad oder doch Antigua?!

hier sind die Autos moderner!
Bei strahlendem Sonnenschein spazierten wir durch die Gassen und sahen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an: den Parque Central, der von verschiedenen kolonialen Meisterbauten umgeben ist, die Kathedrale und der Arco de Santa Catalina. 
Iglesia de Nuestra Señora de la Merced

von überall sieht man den Vulkan Agua

koloniales Flair am Parque Central

Catedral de Santiago im Hintergrund


Rathaus

Palacio de los Capitanes Generales

Musiker am Parque Central

Arco de Santa Catalina

im Hintergrund der Vulkan Agua


Vom Cerro de Santo Domingo aus konnten wir die ganze Stadt überblicken und hatten eine tolle Sicht auf den Volcán Agua. 
Aussicht vom Cerro de Santo Domingo


Am Abend fand auf dem Hauptplatz ausserdem eine grosse Feier statt, da ein Maya-Jahr gerade beendet und eine neue Periode eingeläutet wurde. An den extra für diesen Anlass aufgestellten Informationstafeln konnten wir einiges zu den Mayaruinen nachlesen.

Leider verbrachten wir nur sehr kurze Zeit in Antigua, da wir uns etwas Druck aufgesetzt haben, rascher vorwärts zu kommen, um unsere Reiseroute einigermassen einhalten zu können. Bestimmt hätten wir in diesem charmanten Ort noch viele schöne Stunden verbringen können. Schade auch, dass wir Cornelia, eine Freundin aus der Schweiz, nicht treffen konnten, die dort zurzeit auch einen längeren Aufenthalt macht. Nun ja, wir sind nicht traurig darüber was wir verpasst haben, sondern freuen uns lieber darauf, was wir noch erleben werden!

Samstag, 28. Januar 2012

18. – 20. Januar 2012: Guatemala: Semuc Champey


Wieder einmal mussten wir eine äusserst strapaziöse Fahrt auf uns nehmen, um den abgelegenen Ort Semuc Champey zu erreichen. In einem bis auf den letzten Platz besetzten Kleinbus schlängelten wir uns die Strassen hinauf, vorbei an einer wunderbaren hügeligen Landschaft. 


Die letzten Kilometer waren nicht asphaltiert, sodass wir komplett durchgeschüttelt in Lanquín ankamen. Ein Teil des Buses entschied sich, dort eine Unterkunft zu finden. Wir entschlossen uns, direkt nach Semuc Champey weiterzufahren, damit wir am nächsten Tag bereits unmittelbar vor dem Eingang des Naturwunders waren. Nach einer weiteren einstündigen Holperpartie im Pick-up kamen wir endlich in unserem Hostel an.
ganz links oben unser bescheidenes Bungalow

Aussicht von unserem Bungalow
Nach einem leckeren Abendessen (Kartoffelpüree!!!) und einer kurzen Nacht, machten wir uns am Morgen zusammen mit unserem Guide und anderen Hotelgästen inklusive Kriegsbemalung auf zu der ganztägigen Tour. Nachdem wir ca. 45 Minuten lang Treppen gestiegen waren und 350 Höhenmeter überwunden hatten, kamen wir beim Aussichtspunkt an und staunten nicht schlecht, als wir die 300 Meter lange Naturbrücke aus Kalkstein mit den verschiedenen Becken sahen, die mit kristallklarem Wasser gefüllt waren. 
steiler Aufstieg

atemberaubende Aussicht...

... nach einiger Anstrengung!


wer würde hier nicht baden wollen?!


verschwitzte Indianerin
So konnten wir es kaum erwarten, die Stufen wieder hinunterzugehen, um in das kühle Nass zu springen. Nachdem wir die Stelle besichtigt hatten, an dem der tosende Fluss in einen Tunnel unter der Naturbrücke hindurch fliesst, war endlich baden angesagt. 
Río Cahabón

gewagtes Posing in luftiger Höhe


Eingang in den Tunnel
Kühl war das Wasser tatsächlich, aber es machte trotzdem riesigen Spass, die Becken schwimmend, springend und kletternd zu erkunden. Die besonders Mutigen der Gruppe tauchten ausserdem noch unter einem kleinen Felsen hindurch, in dem ein Hohlraum für den Kopf und ein kurzes Atemholen verborgen war. 
die ersten Badebecken warten



Anschliessend war Tubing auf dem Fluss geplant. Wir stellten uns eine rasante Fahrt in den Schwimmringen vor, es war jedoch eher ein langsames und langweiliges dahinplätschern. 

Nach einem kurzen Mittagessen war noch der letzte Programmpunkt, die Besichtigung der Grutas K’anba (Grotten K’anba), angesagt. Wir freuten uns auf einen letzten gemütlichen Ausflug an diesem Tag, wurden aber bald eines besseren belehrt. Am Eingang der Grotte erhielt jeder von uns eine Kerze. Kaum hatten wir die Grotten barfuss betreten, mussten wir auch schon durch das erste Wasserbecken waten. Bald schon wurde das Becken zu tief, so dass wir mit einer brennenden Kerze in der einen Hand einarmig schwimmend die Strecke zurücklegen mussten. Meine ersten Zweifel, die Tour wirklich bis zum Ende mitzumachen, hatte ich, als wir die erste rutschige Leiter dem steilen Felsen entlang hochklettern mussten. Als wir dann durch einen schmalen Felsspalt wieder hinunterklettern mussten, glücklicherweise mit der Hilfe unseres Guides, sah ich wirklich schwarz. Jedoch kam es noch besser: wieder schwimmend hörten wir schon von weitem einen Wasserfall. Als wir sahen, dass wir mit einem Strickseil durch den Wasserfall den Fels hochklettern sollten, sahen wir uns ziemlich verzweifelt an. Als jedoch der erste Teil der Gruppe heil oben angekommen war, gaben wir uns einen Ruck und hangelten uns durch die herabströmenden Wassermassen zur nächsten Ebene hinauf. Doch etwas stolz, diese Herausforderung geschafft zu haben, ging das Abenteuer weiter. Bei einem glitschigen Felsvorsprung verlor ich dann aber den Halt, und plumpste unelegant ins Wasser – zum Glück, ohne einen spitzigen Felsen zu streifen. Und endlich hatten wir das letzte Becken erreicht. Dort galt es dann noch einen letzten Felsen zu erklimmen, um in das darunterliegende Becken zu springen. Darauf verzichteten wir dann aber dankend. Da die Grotte keinen Ausgang hatte, mussten wir anschliessend auf gleichem Weg wieder zurück. Schwimmend, kletternd und teilweise fluchend, weil wir uns den Fuss schon wieder an einem Felsen im Wasser gestossen hatten, erreichten wir dann durchgefroren aber erleichtert den Aus- bzw. Eingang.

Erst nach einer kurzen Verarbeitungsphase konnten wir uns darüber freuen, dieses Abenteuer gemeistert und diese wunderbare Erfahrung gemacht zu haben. Die nur vom Kerzenlicht erhellten Stalaktiten und Stalagmiten waren wirklich einmalig. Und in unseren Landen wird man kaum einmal die Gelegenheit haben, etwas Ähnliches zu erleben, da weit entfernt von „SUVA-konform“. 

Diese Tour hatten unsere Gruppe stark zusammengeschweisst, und so sassen wir am Abend nach dem Nachtessen noch lange zusammen, tauschten Reiseabenteuer aus, lachten, und tanzten bis der Strom um 22.00 Uhr abgestellt wurde. Als wir schon im Bett lagen hörten wir noch lange, wie die besonders Langatmigen berühmte Hits in den schrägsten Tönen trällerten. 
indigene Schokoladenverkäuferin (leider kein schweizerisches Fabrikat...)

Party People