Sonntag, 22. Januar 2012

16. Januar 2012: Unerwartete Begegnungen Part VII


Auf unserem dreitätigen Segeltörn lernten wir viele spannende Menschen kennen. Allen voran die drei Crewmitglieder: Captain Ramsey überraschte uns neben seinen Segel- auch mit seinen Kochkünsten und spannenden Geschichten am Lagerfeuer; Shane hingegen war unser Pausenclown, der die Bootsinsassen immer wieder in Schrecken versetzte, jedes Ragga-Lied lückenlos mitsingen konnte und aus dem Stand mehrere Backflips hinlegte; Vito vertrat 32mal die Fussballnationalmannschaft von Belize und schoss dabei insgesamt 28 Tore, daneben weiss er auch über alles rund um das Meer bestens Bescheid und begleitete uns kompetent auf unseren Schnorcheltouren. Spannende Gespräche führten wir mit Jerry aus Alaska, der sich bereits für den diesjährigen Jungfrau-Marathon angemeldet hat, Mathematiklehrer ist und ein Sportgeschäft mit zwei Filialen betreibt. Dominik aus Stuttgart studierte ein Semester in Mexiko Finanzen und konnte uns viele Tipps zu unserer Weiterreise geben, da er Teile davon bereits selber besucht hatte. Besonders aufgefallen ist das Paar aus Dänemark: der Ehemann, ein Metzger und Koloss von einem Mann, sprach keine Sprache ausser Dänisch, und verständigte sich deshalb mit Händen und Füssen, oder missbrauchte seine Frau als Dolmetscherin, indem er uns mit einem dänischen Monolog überhäufte und sie dann die wichtigsten Passagen übersetzen liess. Besonders die Delfine, die uns teilweise auf dem Trip begleiteten, hatten es ihm angetan. Seine Kopfsprünge vom Dach des Segelbootes werden in die Geschichte eingehen. Mit ausgestreckten Armen und Beinen (wie ein Hampelmann) liess er sich einfach fallen und landete meistens mit einem grossen Platscher und dem Bauch voran im Wasser, wobei er keine Schmerzen verspürte. Auch das Paar aus Quebec hatte viel zu erzählen: sie Grafikdesignerin, er Regisseur beim kanadischen Fernsehen. Und dann war da noch der Australier, der zu spät auf Caye Caulker ankam und der deshalb erst nach einer Aufholjagd per Schnellboot mit einiger Verspätung zu uns stiess. Nicht zu vergessen die beiden amerikanischen Paare, die den höchsten Rumpunsch-Konsum verzeichneten und deshalb am zweiten Tag fast nur mit Sonnenbrille anzutreffen waren. Auch hier werden wir hoffentlich den einen oder anderen Kontakt auch noch weiterhin pflegen!
Alessandro mit Shane

Vito

hungrige Meute

Dominik

crazy Denmark!

Im Hotelito Perdido lernten wir die pensionierten Damen Gloria und Cathy aus Kanada kennen. Cathy hatte eine Reise nach Guatemala geplant, und Gloria, die Ehefrau von Cathys Cousin und Farmerin im Norden des Landes, schloss sich dem Trip gerne an. So trafen sich die beiden in Belize, besichtigten Tikal und werden nach drei Wochen wieder von Belize City zurückfliegen. Gemeinsam verbrachten wir die beiden Abende bei tollem Abendessen und tratschten über Gott und die Welt. Gloria erzählte uns beispielsweise von ihrem spannenden Beruf, so war sie nämlich Lehrerin für Schüler mit speziellen Bedürfnissen, Handicaps oder Defiziten. Gerne haben wir unsere Kontaktadressen ausgetauscht und bleiben in Kontakt. Glorias Sohn Jonah will beispielsweise bald nach Europa reisen. Wer weiss, ob es ihn zu uns in die Schweiz verschlägt!
Gloria / Cathy

Am Río Dulce haben wir ein österreichisches Paar, beide rund über 70 Jahre alt, kennengelernt. Beim Nachtessen sind wir zufällig ins Gespräch gekommen. Ungläubig hörten wir den beiden zu, wie sie von ihren unzähligen Reisen berichteten. Tatsächlich ist es dem Ehemann gelungen, bis zu seinem 70. Geburtstag 151 Länder zu bereisen. Wie das geht? Die beiden haben keine Kinder, und sind schon während ihrem Berufsleben viel herumgekommen. Seit sie pensioniert sind, ist das Reisen ihr Lebensinhalt. Da sie keine Erben hätten wollen sie ihr Geld lieber verschleudern, wie sie so schön sagten. Somit gibt es wirklich kaum ein Land, das die beiden nicht schon gesehen hätten. Zurzeit sind sie daran, Orte die ihnen besonders gut gefallen hatten, ein zweites, drittes, viertes oder sogar x-tes Mal zu besuchen. Wahnsinnig spannende Geschichten hatte das Paar zu erzählen, die sie teilweise auch in Artikeln für verschiedene österreichische Zeitungen verewigten. Hier einige Highlights: 1988 (während den Bürgerkriegen in Sambia und Uganda) mit dem Motorrad von Wien nach Kapstadt, wo er von Schüssen verfolgt wurde; von Ushuaia aus mit einem russischen Eisbrecher in die Antarktis, wo bei zehn Meter hohen Wellen sogar der unsensibelste Magen reagierte; während sieben Wochen im Himalaya-Gebiet und dies immer über 5‘000 Meter. Auf der aktuellen Reise steht ein Besuch des Zoos in San Diego auf dem Programm, wo beide noch nie waren. Das nächste grosse Ziel? 180 besuchte Länder bis zum 80igsten Geburtstag!
Unsicher sind wir, ob es den beiden nur noch ums Länderzählen oder wirklich um die Erfahrungen während den Reisen geht. Erstaunt haben wir ausserdem ihre konservative Einstellung Ausländern gegenüber durchsickern hören, was für uns im Gegensatz zu der weltoffenen Lebensweise von Travellern steht.
Wer weiss, von wievielen Ländern wir in unseren 70igern werden erzählen können!

1 Kommentar:

  1. ihhhhr 2....WOW kann man da nur sagen.
    spaß habt ihr offensichtlich ;) brauch ich euch nicht mehr zu wünschen.
    daumen hoch weiter so....btw wann fängt bei euch endlich mal wieder der ernst des lebens an ;P
    dicker kuss theresa und heiko <3

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