In unserem Reisetagebuch fehlte nun nur noch ein Bericht über
eine Wüste. Gut, die Tatacoa-Wüste ist nicht gerade mit der Sahara zu
vergleichen, aber das war uns egal. Die Anreise stellte sich als etwas lang und
kompliziert heraus, da nicht viele über den Ort Bescheid wussten. Um uns eine
weitere tägige Busreise zu ersparen, legten wir einen Zwischenstopp in Ibagué
ein, wo wir übernachteten und am nächsten Tag gleich weiterfuhren nach Neiva,
einem geeigneten Ausgangspunkt für unseren Wüstenausflug. Weder Ibagué noch
Neiva sind Städte, denen man als Tourist grosse Beachtung schenken müsste. Abgesehen
von der hohen Kathedrale Neivas konnten wir keine Sehenswürdigkeiten entdecken.
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Kathedrale am Parque Santander |
Unser Wecker klingelte am nächsten Morgen wieder einmal sehr
früh, denn wir wollten den ersten Bus in Richtung Villavieja erwischen, wo
Mototaxis in die Wüste fahren. Der Busfahrer organisierte uns bereits unterwegs
einen Führer und so stand unser Gefährt schon bereit, als wir am Hauptplatz
Villaviejas ankamen. Nach einigen Preisverhandlungen startete die holprige
Fahrt in Richtung Tatacoa. Man konnte sich kaum vorstellen, dass wir schon bald
in einer Wüste stehen sollten, war doch alles um uns noch grün bewachsen. Auch
die Wüste selber war durch die vielen Regengüsse grün bewachsen, was aber
Tatacoa nicht minder interessant machte. Beeindruckt standen wir vor dem
Miniatur-Canyon, dem Valle de Cuzco, mit den roten bizarren Steinformationen.
Zusammen mit dem Guide konnten wir einen Spaziergang durch diese Landschaft
machen. Da es in der letzten Zeit häufig geregnet hatte, mussten wir von der
einen trockenen Stelle zur nächsten hüpfen, um nicht mit komplett roten Schuhen
vom Ausflug zurückzukommen. Wir waren an diesem Tag die einzigen Touristen weit
und breit, und konnten diese Ruhe und das spezielle Ambiente für uns alleine
geniessen. Wieder hatten wir einen einzigartigen Ort auf der Welt gefunden.
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Wüsten-Tuk-Tuk |
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grüne Landschaft am Wüsteneingang |
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jetzt wird's langsam wüstenähnlich |
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Valle de Cuzco |
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Marslandschaft... |
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... oder mini Grand Canyon |
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Cabeza Negra Kaktus |
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Sternwarte im Hintergrund |
Mit dem Tuktuk fuhren wir die unbefestigte Strasse entlang,
bis eine kleine dünne Schlange unseren Weg kreuzte. Nach den giftigen Tieren in
Costa Rica konnte uns diese aber nicht mehr gross erschrecken. Vorbei an
verschiedenen Kakteenarten und Steinformationen wie dem Hundekopf, einem
Krokodil und einer Schildkröte (mit etwas Fantasie findet man fast jedes
erdenkliche Tier) erreichten wir den Ausgangspunkt unseres zweiten Spaziergangs
durch das Valle de los Fantasmas, das Tal der Gespenster. Hier waren die
Felsformationen nicht mehr aus rotem, sondern aus grauem bröckeligem Stein,
aber deswegen nicht weniger beeindruckend. Tausende Gespenster passierten wir
während unseres Weges, bis wir bei dem Swimming Pool angelangten, der so komplett
fehlplatziert in dieser Gegend wirkte.
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auf dem Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit |
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La Ventana |
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hier erwarten uns andere Farbtöne |
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wer findet den Hundekopf? |
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Eingang zum Valle de los Fantasmas |
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so stellen wir uns die Mondlandschaft vor |
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buuhhh, ganz viele Gespenster |
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Twin Towers |
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La Piscina |
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bye bye Valle de los Fantasmas |
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und zurück geht's in die Zivilisation |
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Kirche von Villavieja |
Mit der Tatacoa-Wüste hatten wir unser Reiseprogramm
abgeschlossen, denn ab jetzt war nur noch relaxen angesagt. Ein eigenartiges
Gefühl, nachdem wir während fast sechs Monaten von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit
reisten und uns immer wieder Highlights erwarteten. Aber wir wollen nicht
wehmütig sein, schliesslich werden hoffentlich noch weitere Reisen folgen.