Dienstag, 24. April 2012

15.– 18. April 2012: Kolumbien: Tatacoa-Wüste


In unserem Reisetagebuch fehlte nun nur noch ein Bericht über eine Wüste. Gut, die Tatacoa-Wüste ist nicht gerade mit der Sahara zu vergleichen, aber das war uns egal. Die Anreise stellte sich als etwas lang und kompliziert heraus, da nicht viele über den Ort Bescheid wussten. Um uns eine weitere tägige Busreise zu ersparen, legten wir einen Zwischenstopp in Ibagué ein, wo wir übernachteten und am nächsten Tag gleich weiterfuhren nach Neiva, einem geeigneten Ausgangspunkt für unseren Wüstenausflug. Weder Ibagué noch Neiva sind Städte, denen man als Tourist grosse Beachtung schenken müsste. Abgesehen von der hohen Kathedrale Neivas konnten wir keine Sehenswürdigkeiten entdecken.

Kathedrale am Parque Santander


Unser Wecker klingelte am nächsten Morgen wieder einmal sehr früh, denn wir wollten den ersten Bus in Richtung Villavieja erwischen, wo Mototaxis in die Wüste fahren. Der Busfahrer organisierte uns bereits unterwegs einen Führer und so stand unser Gefährt schon bereit, als wir am Hauptplatz Villaviejas ankamen. Nach einigen Preisverhandlungen startete die holprige Fahrt in Richtung Tatacoa. Man konnte sich kaum vorstellen, dass wir schon bald in einer Wüste stehen sollten, war doch alles um uns noch grün bewachsen. Auch die Wüste selber war durch die vielen Regengüsse grün bewachsen, was aber Tatacoa nicht minder interessant machte. Beeindruckt standen wir vor dem Miniatur-Canyon, dem Valle de Cuzco, mit den roten bizarren Steinformationen. Zusammen mit dem Guide konnten wir einen Spaziergang durch diese Landschaft machen. Da es in der letzten Zeit häufig geregnet hatte, mussten wir von der einen trockenen Stelle zur nächsten hüpfen, um nicht mit komplett roten Schuhen vom Ausflug zurückzukommen. Wir waren an diesem Tag die einzigen Touristen weit und breit, und konnten diese Ruhe und das spezielle Ambiente für uns alleine geniessen. Wieder hatten wir einen einzigartigen Ort auf der Welt gefunden. 

Wüsten-Tuk-Tuk

grüne Landschaft am Wüsteneingang


jetzt wird's langsam wüstenähnlich




Valle de Cuzco









Marslandschaft...

... oder mini Grand Canyon

Cabeza Negra Kaktus



Sternwarte im Hintergrund














Mit dem Tuktuk fuhren wir die unbefestigte Strasse entlang, bis eine kleine dünne Schlange unseren Weg kreuzte. Nach den giftigen Tieren in Costa Rica konnte uns diese aber nicht mehr gross erschrecken. Vorbei an verschiedenen Kakteenarten und Steinformationen wie dem Hundekopf, einem Krokodil und einer Schildkröte (mit etwas Fantasie findet man fast jedes erdenkliche Tier) erreichten wir den Ausgangspunkt unseres zweiten Spaziergangs durch das Valle de los Fantasmas, das Tal der Gespenster. Hier waren die Felsformationen nicht mehr aus rotem, sondern aus grauem bröckeligem Stein, aber deswegen nicht weniger beeindruckend. Tausende Gespenster passierten wir während unseres Weges, bis wir bei dem Swimming Pool angelangten, der so komplett fehlplatziert in dieser Gegend wirkte. 

auf dem Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit





La Ventana

hier erwarten uns andere Farbtöne

wer findet den Hundekopf?

Eingang zum Valle de los Fantasmas


so stellen wir uns die Mondlandschaft vor




buuhhh, ganz viele Gespenster



Twin Towers



La Piscina


bye bye Valle de los Fantasmas


und zurück geht's in die Zivilisation

Kirche von Villavieja


Mit der Tatacoa-Wüste hatten wir unser Reiseprogramm abgeschlossen, denn ab jetzt war nur noch relaxen angesagt. Ein eigenartiges Gefühl, nachdem wir während fast sechs Monaten von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit reisten und uns immer wieder Highlights erwarteten. Aber wir wollen nicht wehmütig sein, schliesslich werden hoffentlich noch weitere Reisen folgen.


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