Zusammen mit Francesca und Patrik
bestiegen wir am nächsten Morgen den Bus Richtung Cartagena, der Kolonialstadt, die als Perle der Karibik bezeichnet
wird. Endlich dort angekommen musste der Kleinbus einige Manöver hinlegen, um
die engen Gassen des Quartiers Getsemani unfallfrei passieren und alle
Touristen beim richtigen Hostel abliefern zu können.
Wir konnten es kaum erwarten, die
Stadt mit eigenen Augen zu sehen und machten uns zu viert auf den Weg in die
Altstadt. Und tatsächlich konnten wir den Charme dieses Ortes nicht übersehen.
Die farbigen Kolonialgebäude, die schönen Plätze und die alte Stadtmauer sind
zu Recht Touristenmagnete. Etwas störten uns die vielen Touristen und die damit
verbunden aufdringlichen Strassenverkäufer schon, hätten wir die Stadt lieber
etwas ursprünglicher erlebt. Ausserdem waren einige Baustellen anzutreffen, da
in Kürze ein grosses Präsidententreffen (inkl. Obama) in Cartagena stattfinden
wird und deshalb alles makellos strahlen soll.
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auf den Stadtmauern mit Francesca und Patrik |
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erster Blick auf die Altstadt |
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Puerta del Reloj |
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Plaza de los Coches... |
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... wo der grösste Sklavenmarkt Südamerikas stattfand |
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Kathedrale |
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Kathedrale |
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Plaza de San Pedro Claver |
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Iglesia de San Pedro Claver |
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afro-kolumbianische Tänze auf der Plaza de Bolívar |
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Big Mamas colombian style |
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die schützende Stadtmauer mit Blick auf die Skyline von Bocagrande |

Am kommenden Tag hatten wir mit
Francesca und Patrik vereinbart, zusammen das Castillo de San Felipe de Barajas
zu besichtigen, die grösste je von den Spaniern erstellte Festung auf dem neuen
Kontinent. Plötzlich klopfte es heftig an unserer Türe. Ohne gross zu überlegen
und mit einem Fuss noch im Badezimmer öffnete ich die Türe, um den beiden zu
sagen, dass wir sofort bereit sind, da ruft uns Francesca entgegen wir sollen
schleunigst die Ambulanz rufen! Etwas verdutzt spurtete Alessandro an die
Rezeption und bat die ebenso überraschte Hotelbesitzerin um Hilfe, ohne zu
wissen, was denn geschehen war. Wir hatten nur gesehen, wie Patrik mit einer
Hand am Mund etwas bleichgesichtig von Francesca auf ein Sofa gesetzt wurde,
während sie hektisch in der Notfallapotheke kramte. Auch ich nahm zur
Sicherheit unsere Apotheke zur Hand. Vermutet hatten wir, dass Patrik gestürzt
war und sich dabei einen Zahn abgebrochen hatte, aber leider war die Geschichte
ganz anders. Er wollte sein T-Shirt ausziehen und kam dabei mit dem Finger
zwischen die Ventilator-Blätter. Im ersten Moment glaubte er, einen Teil seines
Fingers verloren zu haben, glücklicherweise war jedoch „nur“ eine tiefe
Schnittwunde entstanden, die aber heftig blutete. Routiniert säuberte Francesca,
die in einem Pflegeberuf arbeitet, die Wunde, und verband diese mit viel Gaze.
In der Zwischenzeit war bereits der Sohn der Hotelbesitzerin bereit, um die
beiden ins Spital zu fahren. Wir blieben geschockt zurück im Hotel, denn erst
jetzt realisierten wir wirklich, wie böse das Ganze hätte ausgehen können. Wie
wir später erfuhren, ist das Hotel jedoch routiniert in Ventilatorunfällen,
bringen sie doch pro Monat sicher zwei Touristen aus diesem Grund ins Spital.
Hmm. Ob vielleicht die Ventilatoren zu tief hängen?!
Trotz der intensiven Sonne besuchten
wir dann das Castillo de San Felipe de Barajas zu zweit. Ein imposantes Bauwerk
mit Blick über die ganze Stadt. Trotzdem waren wir eher enttäuscht, da
Cartagena von oben nicht so schön war wie erwartet. Der sehenswerte Teil der
Stadt ist verhältnismässig klein und umgeben von unschönen Hochhäusern.
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Castillo de San Felipe de Barajas |
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Blick auf die Altstadt, etwas verdeckt durch die unschönen Neubauten |
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die Kuppel der Iglesia San Pedro Claver ist ein Eyecatcher |
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we love Colombia! |
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Alessandro schwer bewaffnet... |
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Eingang zum labyrinthartigen Tunnelsystem |
Nach
einem weiteren Rundgang durch das Stadtzentrum auf der Suche nach den passenden
Souvenirs trafen wir auf dem Heimweg den Pechvogel Patrik mit Francesca, die
nach langen Wartezeiten im Spital mit sieben Stichen wieder entlassen wurden. Diesen
Schreck verarbeiteten wir mit einem richtigen kolumbianischen Nachtessen.
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man könnte meinen, die Schiffe der Konquistadoren ankern immer noch im Hafen |
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Palacio de la Proclamación |
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"La Gorda" von Botero auf der Plaza Santo Domingo |
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kolonialer Charme in Cartagenas Gassen |
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Urlaub auf Balkonien gefällig?! |
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Plaza de Bolívar |
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Pferdekutschen für die bequemen Touristen |
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Juventus A vs. Juventus B - verdammt haben die Kolumbianer Geschmack! |
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nach den sieben Stichen kann er wieder lachen! (man beachte das blaue Glacestängeli als Fingerfixierung...) |
Den letzten Tag in Cartagena gingen
wir gemütlich an, spazierten durch die heissen Gassen, besuchten die verrückte
Artesanías-Strasse, die vor allem von Gringos zahlreich besucht wird, assen Eis
und sogen die besondere Stimmung der Kolonialstadt in uns auf, wissend, dass
dies vorläufig für uns die letzten Stunden an der Karibik sein werden.
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Plaza de la Aduana |
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Universität von Cartagena |
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die alten Stadtmauern beschützen noch immer die Altstadt |
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Plaza de la Merced con Teatro Heredia |
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