Dienstag, 17. April 2012

31. März – 2. April 2012: Kolumbien: Cartagena de Indias


Zusammen mit Francesca und Patrik bestiegen wir am nächsten Morgen den Bus Richtung Cartagena, der Kolonialstadt, die als Perle der Karibik bezeichnet wird. Endlich dort angekommen musste der Kleinbus einige Manöver hinlegen, um die engen Gassen des Quartiers Getsemani unfallfrei passieren und alle Touristen beim richtigen Hostel abliefern zu können. 

Wir konnten es kaum erwarten, die Stadt mit eigenen Augen zu sehen und machten uns zu viert auf den Weg in die Altstadt. Und tatsächlich konnten wir den Charme dieses Ortes nicht übersehen. Die farbigen Kolonialgebäude, die schönen Plätze und die alte Stadtmauer sind zu Recht Touristenmagnete. Etwas störten uns die vielen Touristen und die damit verbunden aufdringlichen Strassenverkäufer schon, hätten wir die Stadt lieber etwas ursprünglicher erlebt. Ausserdem waren einige Baustellen anzutreffen, da in Kürze ein grosses Präsidententreffen (inkl. Obama) in Cartagena stattfinden wird und deshalb alles makellos strahlen soll.

auf den Stadtmauern mit Francesca und Patrik

erster Blick auf die Altstadt


Puerta del Reloj


Plaza de los Coches...

... wo der grösste Sklavenmarkt Südamerikas stattfand

Kathedrale

Kathedrale



Plaza de San Pedro Claver

Iglesia de San Pedro Claver


afro-kolumbianische Tänze auf der Plaza de Bolívar

Big Mamas colombian style

die schützende Stadtmauer mit Blick auf die Skyline von Bocagrande



Am kommenden Tag hatten wir mit Francesca und Patrik vereinbart, zusammen das Castillo de San Felipe de Barajas zu besichtigen, die grösste je von den Spaniern erstellte Festung auf dem neuen Kontinent. Plötzlich klopfte es heftig an unserer Türe. Ohne gross zu überlegen und mit einem Fuss noch im Badezimmer öffnete ich die Türe, um den beiden zu sagen, dass wir sofort bereit sind, da ruft uns Francesca entgegen wir sollen schleunigst die Ambulanz rufen! Etwas verdutzt spurtete Alessandro an die Rezeption und bat die ebenso überraschte Hotelbesitzerin um Hilfe, ohne zu wissen, was denn geschehen war. Wir hatten nur gesehen, wie Patrik mit einer Hand am Mund etwas bleichgesichtig von Francesca auf ein Sofa gesetzt wurde, während sie hektisch in der Notfallapotheke kramte. Auch ich nahm zur Sicherheit unsere Apotheke zur Hand. Vermutet hatten wir, dass Patrik gestürzt war und sich dabei einen Zahn abgebrochen hatte, aber leider war die Geschichte ganz anders. Er wollte sein T-Shirt ausziehen und kam dabei mit dem Finger zwischen die Ventilator-Blätter. Im ersten Moment glaubte er, einen Teil seines Fingers verloren zu haben, glücklicherweise war jedoch „nur“ eine tiefe Schnittwunde entstanden, die aber heftig blutete. Routiniert säuberte Francesca, die in einem Pflegeberuf arbeitet, die Wunde, und verband diese mit viel Gaze. In der Zwischenzeit war bereits der Sohn der Hotelbesitzerin bereit, um die beiden ins Spital zu fahren. Wir blieben geschockt zurück im Hotel, denn erst jetzt realisierten wir wirklich, wie böse das Ganze hätte ausgehen können. Wie wir später erfuhren, ist das Hotel jedoch routiniert in Ventilatorunfällen, bringen sie doch pro Monat sicher zwei Touristen aus diesem Grund ins Spital. Hmm. Ob vielleicht die Ventilatoren zu tief hängen?!

Trotz der intensiven Sonne besuchten wir dann das Castillo de San Felipe de Barajas zu zweit. Ein imposantes Bauwerk mit Blick über die ganze Stadt. Trotzdem waren wir eher enttäuscht, da Cartagena von oben nicht so schön war wie erwartet. Der sehenswerte Teil der Stadt ist verhältnismässig klein und umgeben von unschönen Hochhäusern. 

Castillo de San Felipe de Barajas

Blick auf die Altstadt, etwas verdeckt durch die unschönen Neubauten

die Kuppel der Iglesia San Pedro Claver ist ein Eyecatcher




we love Colombia!


Alessandro schwer bewaffnet...



Eingang zum labyrinthartigen Tunnelsystem



Nach einem weiteren Rundgang durch das Stadtzentrum auf der Suche nach den passenden Souvenirs trafen wir auf dem Heimweg den Pechvogel Patrik mit Francesca, die nach langen Wartezeiten im Spital mit sieben Stichen wieder entlassen wurden. Diesen Schreck verarbeiteten wir mit einem richtigen kolumbianischen Nachtessen.


man könnte meinen, die Schiffe der Konquistadoren ankern immer noch im Hafen

Palacio de la Proclamación

"La Gorda" von Botero auf der Plaza Santo Domingo

kolonialer Charme in Cartagenas Gassen

Urlaub auf Balkonien gefällig?!




Plaza de Bolívar

Pferdekutschen für die bequemen Touristen


Juventus A vs. Juventus B - verdammt haben die Kolumbianer Geschmack!

nach den sieben Stichen kann er wieder lachen! (man beachte das blaue Glacestängeli als Fingerfixierung...)


Den letzten Tag in Cartagena gingen wir gemütlich an, spazierten durch die heissen Gassen, besuchten die verrückte Artesanías-Strasse, die vor allem von Gringos zahlreich besucht wird, assen Eis und sogen die besondere Stimmung der Kolonialstadt in uns auf, wissend, dass dies vorläufig für uns die letzten Stunden an der Karibik sein werden.


Plaza de la Aduana

Universität von Cartagena





die alten Stadtmauern beschützen noch immer die Altstadt

Plaza de la Merced con Teatro Heredia

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