Freitag, 18. November 2011

11. – 17. November 2011: Unerwartete Begegnungen: Part II


Wer hätte schon eine Begegnung mit einem Stachelrochen an unserem ersten Strandtag erwartet: Alessandro wohl am Wenigsten, als er sich zum zweiten Bad des Tages aufmachte. Kaum hatte er realisiert, auf etwas Glitschiges getreten zu sein, war auch schon ein Schmerz im Fuss zu spüren. Humpelnd verliess er sogleich das Wasser, um im nahe gelegenen Restaurant die Wunde genauer zu betrachten. Ein Stich war deutlich zu erkennen, und andere Hotelbesucher wussten sogleich zu erzählen, dass es bereits am vorigen Tag einen Jungen erwischt hatte. Nachdem der Fuss mit viel Eis gekühlt wurde, liess der Schmerz etwas nach. Mit Gedanken an den „Crocodile Hunter“, der vor nicht allzu langer Zeit an den Folgen eines Stachelrochenstichs gestorben war, machten wir uns auf, Google zu den weiteren Handlungsschritten zu befragen. Hier fanden wir natürlich verschiedene Ansätze: Vom sofortigen Arztbesuch bis zu einer Therapie mit heissem Wasser wurde einiges empfohlen. Zum Glück konnte uns Ben, der ein erfahrener Taucher und deshalb Experte für Meeresgetier ist, von der Schweiz aus einige Tipps geben und unsere Ängste in sämtliche Himmelsrichtungen zerschlagen. Der Stich sah harmlos aus und es stellte sich weder Übelkeit noch ein Schwindelgefühl ein. Mit dem Strand von Manzanillo hatten wir abgeschlossen, aber einer Weiterreise stand also nichts im Weg.
Raúl und Anselma‘s Familie, die uns herzlich im Centro Ecoturistico in Maruata aufgenommen hat, wird uns bestimmt noch länger in Erinnerung bleiben. Die vier Töchter, ein fünftes Kind unterwegs, helfen fleissig im Familienbetrieb mit und sind interessiert, etwas über den Rest der Welt zu erfahren. Über unseren Laptop gebeugt verfolgen sie gespannt Alessandros Erzählungen zu unseren Ferienbildern aus Barcelona und Paris. Wenn man Maruata mit eigenen Augen gesehen hat ist es nicht erstaunlich, dass der Eiffelturm und Pablo Picasso den Menschen hier keine Begriffe sind. Mit Stolz erzählen sie uns, dass am nächsten Tag die Wahlen anstehen. Parteien der Schweiz und Mexico werden verglichen und schnell Gemeinsamkeiten gefunden. Der jüngsten Tochter Marina bringen wir noch das italienische Kartenspiel „Scopa“ bei. Mit viel Eifer ist sie bei der Sache und versucht die verschiedenen Spielregeln in sich aufzunehmen. Herzlich werden wir nach unserem zweitätigen Aufenthalt verabschiedet.



Wer hätte gedacht, dass wir in Maruata noch andere ausländische Touristen treffen werden. Nicht schlecht gestaunt haben wir deshalb, als das Paar aus England, Kate und Neil, im Centro Ecoturistico antrafen. Mit den wenigen Brocken Spanisch war es für die beiden schwer, sich mit Raúl und Anselma zu verständigen. Gerne spielten wir hier natürlich die Vermittler (Neil an Martina, Martina an Alessandro, Alessandro an Anselma – Anselma an Alessandro, etc. et.). Genau so überrascht wie wir waren sie über die abgeschiedene Lage Maruatas. Nachdem sie bereits drei Wochen Mexico bereist hatten ist ihnen noch kein ähnlicher Ort untergekommen.
Unser Taxifahrer Bernardo, der uns vom Busterminal in Zihuatanejo zu unserer Unterkunft bringen sollte, hat sich wahnsinnig für uns ins Zeug gelegt. Gerne war er bereit uns verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten in der besten Gegend zu zeigen, so dass wir dank seinem Kumpel zu einem tollen Zimmer mit Meerblick gekommen sind (und erst noch zu einem Spottpreis). Nachdem wir ihm für seine Hilfe ein eher mageres Trinkgeld in die Hand gedrückt haben gab er uns sogar noch seine Telefonnummer, man weiss ja nie, wann wir wieder Hilfe brauchen können. Beeindruckend, wie sich die Einheimischen grösstenteils bemühen, uns nur die beste Seite ihres Landes zu zeigen.
Und noch eine Begegnung mit einem Tier. Papageien sehen ja ganz nett aus, so farbig. Als dieses Federvieh jedoch immer näher zu meinen Flip Flops trippelte war mir doch nicht mehr so wohl. Und siehe da, schon hatte er den linken Schuh im Schnabel und sogleich ein Stück abgebissen! Schon immer waren mir Vögel nicht ganz geheuer, jetzt weiss ich warum! :-)


2 Kommentare:

  1. hmmm, statt Google könnte auch Birgit helfen, obwohl bis jetzt immer mit einem blauen Auge davon gekommen :-)

    Gniesseds und händ e gueti UNFALLFREII Ziit!

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  2. Hola alemar
    Wieder eine Woche vergangen und ich bin mit nachlesen dran;-) Schön dass ihr den Kontakt zu den Menschen sucht, die euch unterwegs begegnen. Ihr werdet sehen, Strände und Ortschaften beginnen sich auf einmal zu ähneln, doch Gespräche, Blicke, Lachen - das miteinander Erlebte und Geteilte ist, was auf ewig bleibt!
    Ich habe noch eine Frage zu den Fotos: Kann es sein, dass ihr die Auflösung bei der Kamera auf niedrig eingestellt habt? Wir können die Fotos leider nur klein anschauen, bei Doppelklick öffnet sich ein neues Fenster, das Bild aber bleibt klein- wenn ich es dennoch vergrössere ist es völlig verpixelt...
    WILL FOTOS SEHEN;-))))
    Un fuerte abrazo,
    Ben

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